Definitionen
Schlüsselwort | Definition |
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Soziales Handeln |
Handeln, das auf das Verhalten anderer bezogen ist und sich daran in seinem Ablauf orientiert |
Soziale Normen |
Reglungsmechanismen, die von der sozialen Gewohnheit über Brauch und die Sitte bis zu der gesetzlichen Vorschrift reichen |
Sanktionen |
Maßnahmen, die für die Einhaltung der Normen gesellschaftliche Vorteile (Belohnungen) sichern bzw. bei Nichteinhaltung Nachteile (also Strafen) androhen |
Sitte |
erwartetes Mussverhalten |
Brauch |
was durchschnittlich vom Einzelnen erwartet werden kann (weniger verpflichtend als Sitte); Sollverhalten; die Nichteinhaltung wird weniger formell bestraft (zBsp. Spott, Klatsch) |
Gewohnheit |
was sich schickt und was passend ist; Kannverhalten (zBsp. Nachbar grüßen) |
Abweichendes Handeln |
Abweichung von Normen |
Soziale Rollen |
Der Mensch nimmt in seiner gesellschaftlichen Umwelt eine Reihe von Stellungen ein, die durch seine sozialen Beziehungen innerhalb seines gesellschaftlichen Lebensraumes fixiert werden (zBsp. Vater, Lehrer, Kirchenmitlied) |
Rollenerwartung |
Die Verhaltenserwartungen die mit der sozialen Rolle verknüpft sind (zBsp. Von einem Schüler verlangt man, dass er regelmäßig die Schule besucht) |
Rollenkonflikt |
Ein Rollenkonflikt kann auftreten wenn eine Person in einer Situation mehrere Rollen zu spielen hat (zBsp. ein Lehrer der seinen Sohn in der Klasse unterrichtet) |
Werte |
Werte können als Einstellungen und Maßstäbe betrachtet werden, die das Handeln von Menschen beeinflussen und Entscheidungen bei verschiedenen Handlungsalternativen ermöglichen |
Sozialisation |
Sozialisation stellt einen Lernprozess dar, durch den das Individuum zu einem sozialen Wesen wird und die Fähigkeit erlangt, selbst gesellschaftliche Funktionen zu übernehmen. |
Sozialisationsprozess |
Der Prozess der Sozialisation wird in drei Phasen eingeteilt: |
Faktoren der primären Phase |
Wichtige Faktoren der primären Phase sind: |
Soziale Interaktion |
gilt als Bezeichnung für das wechselseitig aufeinander bezogene Verhalten zwischen Menschen, für das Geschehen zwischen Personen, die agieren und wechselseitig aufeinander reagieren, sich gegenseitig beeinflussen und steuern |
Soziale Kommunikation |
ist die Vermittlung, die Aufnahme und den Austausch von Informationen zwischen zwei oder mehreren Personen |
Soziale Werte |
sind in einer Gesellschaft oder in einer ihrer Gruppen vorherrschende Vorstellungen über das Wünschens- und Erstrebenswerte und bilden allgemeine Orientierungsmaßstäbe für das Verhalten von Menschen |
Anomie |
bezeichnet den Zustand, in welchem soziale Werte an Verbindlichkeit verlieren und es als Folge zu sozialer Orientierungs- und Bindungslosigkeit sowie abweichendem Verhalten und Kriminalität und letztlich zum Zusammenbruch der sozialen Struktur sowie des gesellschaftlichen Lebens kommen kann |
Soziale Normen |
sind mehr oder weniger verbindliche Verhaltensvorschriften, die bestimmen, wie die Werte einer Gesellschaft oder Gruppe zu erfüllen und zu befolgen sind, und so das Tun und Lassen der Mitglieder dieser Gesellschaft oder Gruppe |
Kann-Normen |
werden wenig verpflichtend erlebt (zBsp. Bräuche, Gewohnheiten) |
Soll-Normen |
bezeichnen bestimmte Erwartungen an eine Person, ohne dass diese in Form von Rechtsregeln festgelegt sein müssen (zBsp. Sitten) |
Muss-Normen |
sind rechtlich festgelegt und für jeden verbindlich (zBsp. Gesetze) |
Soziale Position |
bezeichnet einen bestimmten Platz in einem sozialen Gebilde |
Rollenkonflikte |
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Intrarollenkonflikte |
wenn innerhalb einer sozialen Rolle unterschiedliche Verhaltenserwartungen zueinander in Widerspruch stehen |
Rollendruck |
wenn der Rollenträger die Erwartungen, die an ihn herangetragen werden, zeitweilig oder dauernd als Belastung empfindet |
Interrollenkonflikt |
wenn zwischen verschiedenen sozialen Rollen, die eine Person innehat, unterschiedliche Verhaltenserwartungen zueinander in Widerspruch stehen |
Primäre Sozialisation |
siehe Sozialisationsprozess |
Sekundäre Sozialisation |
siehe Sozialisationsprozess |
Tertiäre Sozialisation |
siehe Sozialisationsprozess |
Soziale Kontrolle |
bedeutet die Beaufsichtigung und Überwachung der Einhaltung von sozialen Normen und Erfüllung von sozialen Rollen |
Sanktionen |
Maßnahmen, die für die Einhaltung von sozialen Normen und die Erfüllung von sozialen Rollen sorgen sollen |
Konformität |
bezeichnet die Übereinstimmung eines Menschen mit den sozialen Wert- und Normvorstellungen des sozialen Gebildes, in welchem er "lebt" |
Abweichendes Verhalten (oder Devianz) |
wenn ein Verhalten eines Individuums gegen soziale Normen bzw. Rollenerwartungen verstößt |
Devianz |
siehe Abweichendes Verhalten |
Kriminalität |
eine Form von Devianz und bezeichnet ein Verhalten, das gegen die Strafgesetze einer Gesellschaft verstößt |
Minderheit |
eine Bevölkerungsgruppierung, die durch ein bestimmtes Merkmal, welches die Mehrheit nicht hat, abgegrenzt ist |
Stigma |
eine Eigenschaft bzw. ein Merkmal eines Menschen, das von der Norm abweicht und mit einer negativen Bewertung und Diskreditierung des Stigmaträgers verbunden ist |
Stigmatisierung |
das Verhalten aufgrund eines zu eigen gemachten Stigmas, welches mit einer negativen Bewertung und Diskreditierung des Betroffenen verbunden ist, der dadurch eine beschädigte Identität entwickelt |
Etikettierung |
bezeichnet die Einordnung in eine bestimmte Kategorie durch Andere bzw. durch die Gesellschaft aufgrund eines bestimmten Verhaltens einer Person |
Labeling-Approach |
besagt dass deviantes Verhalten aufgrund einer entsprechenden Zuschreibung durch Andere bzw. durch die Gesellschaft entsteht; diese Zuschreibung wird von dem Betroffenen als Etikettierung erlebt, vonihm übernommen und für sein Verhalten bestimmend |
Gruppenidentifikation |
bedeutet ein emotionales Sich-Gleichsetzen mit der Gruppe, der man angehört |
Gruppenkohäsion |
bezeichnet die Stärke des Zusammenhaltes einer Gruppe |
Gruppe |
mehrere Personen, die miteinander über einen längeren Zeitraum in einer Wechselbeziehung stehen, ein Wir-Gefühl entwickeln und sich durch ein gewisses Bewusstsein für ein gemeinsames Ziel oder gemeinsames Interesse auszeichnen |
Gruppenprozess |
wird die Gesamtheit der Veränderung bezeichnet, die im Gruppenleben geschehen |
Sozialer Rang |
bedeutet dass ein Gruppenmitglied mit höherem Ansehen und höherer Stellung mehr Macht, Einfluss und Prestige besitzt als Mitglieder mit niedrigerem Ansehen und niedriger Stellung |
Soziales Netzwerk |
bezeichnet das Geflecht von sozialen Beziehungen, in das eine Person einbezogen ist und das sich aus der Gesamtheit der Kontakte, die eine Person zu anderen Menschen hat, bildet |
Soziale Unterstützung |
bzw. Unterstützungsnetzwerk meint den Austausch von Hilfsquellen zwischen den Mitgliedern eines sozialen Netzwerkes mit dem Ziel der gegenseitigen Aufrechterhaltung oder Verbesserung des Wohlbefindens |
Gruppenpolarisierung |
bezeichnet den Prozess der Extremisierung der Meinung in der Gruppe im Verlauf einer Diskussion |
Deindividuation |
bezeichnet des Zustand der Entpersönlichung eines Individuums |