Definitionen

Schlüsselwort Definition

Soziales Handeln

Handeln, das auf das Verhalten anderer bezogen ist und sich daran in seinem Ablauf orientiert

Soziale Normen

Reglungsmechanismen, die von der sozialen Gewohnheit über Brauch und die Sitte bis zu der gesetzlichen Vorschrift reichen

Sanktionen

Maßnahmen, die für die Einhaltung der Normen gesellschaftliche Vorteile (Belohnungen) sichern bzw. bei Nichteinhaltung Nachteile (also Strafen) androhen

Sitte

erwartetes Mussverhalten

Brauch

was durchschnittlich vom Einzelnen erwartet werden kann (weniger verpflichtend als Sitte); Sollverhalten; die Nichteinhaltung wird weniger formell bestraft (zBsp. Spott, Klatsch)

Gewohnheit

was sich schickt und was passend ist; Kannverhalten (zBsp. Nachbar grüßen)

Abweichendes Handeln

Abweichung von Normen

Soziale Rollen

Der Mensch nimmt in seiner gesellschaftlichen Umwelt eine Reihe von Stellungen ein, die durch seine sozialen Beziehungen innerhalb seines gesellschaftlichen Lebensraumes fixiert werden (zBsp. Vater, Lehrer, Kirchenmitlied)

Rollenerwartung

Die Verhaltenserwartungen die mit der sozialen Rolle verknüpft sind (zBsp. Von einem Schüler verlangt man, dass er regelmäßig die Schule besucht)

Rollenkonflikt

Ein Rollenkonflikt kann auftreten wenn eine Person in einer Situation mehrere Rollen zu spielen hat (zBsp. ein Lehrer der seinen Sohn in der Klasse unterrichtet)

Werte

Werte können als Einstellungen und Maßstäbe betrachtet werden, die das Handeln von Menschen beeinflussen und Entscheidungen bei verschiedenen Handlungsalternativen ermöglichen

Sozialisation

Sozialisation stellt einen Lernprozess dar, durch den das Individuum zu einem sozialen Wesen wird und die Fähigkeit erlangt, selbst gesellschaftliche Funktionen zu übernehmen.

Sozialisationsprozess

Der Prozess der Sozialisation wird in drei Phasen eingeteilt:
1. primäre Phase: erstreckt sich über die ersten fünf bis sechs Lebensjahre
2. sekundäre Phase: erstreckt sich auf die Zeit der Ausbildung und das Berufsleben
3. tertiäre Phase: umfasst den letzten Lebensabschnitt

Faktoren der primären Phase

Wichtige Faktoren der primären Phase sind:
1. Athmosphäre in der das Kind aufwächst
2. Sprache des Elternhauses
3. Spiel: das Kind versetzt sich in andere Rollen

Soziale Interaktion

gilt als Bezeichnung für das wechselseitig aufeinander bezogene Verhalten zwischen Menschen, für das Geschehen zwischen Personen, die agieren und wechselseitig aufeinander reagieren, sich gegenseitig beeinflussen und steuern

Soziale Kommunikation

ist die Vermittlung, die Aufnahme und den Austausch von Informationen zwischen zwei oder mehreren Personen

Soziale Werte

sind in einer Gesellschaft oder in einer ihrer Gruppen vorherrschende Vorstellungen über das Wünschens- und Erstrebenswerte und bilden allgemeine Orientierungsmaßstäbe für das Verhalten von Menschen

Anomie

bezeichnet den Zustand, in welchem soziale Werte an Verbindlichkeit verlieren und es als Folge zu sozialer Orientierungs- und Bindungslosigkeit sowie abweichendem Verhalten und Kriminalität und letztlich zum Zusammenbruch der sozialen Struktur sowie des gesellschaftlichen Lebens kommen kann

Soziale Normen

sind mehr oder weniger verbindliche Verhaltensvorschriften, die bestimmen, wie die Werte einer Gesellschaft oder Gruppe zu erfüllen und zu befolgen sind, und so das Tun und Lassen der Mitglieder dieser Gesellschaft oder Gruppe

Kann-Normen

werden wenig verpflichtend erlebt (zBsp. Bräuche, Gewohnheiten)

Soll-Normen

bezeichnen bestimmte Erwartungen an eine Person, ohne dass diese in Form von Rechtsregeln festgelegt sein müssen (zBsp. Sitten)

Muss-Normen

sind rechtlich festgelegt und für jeden verbindlich (zBsp. Gesetze)

Soziale Position

bezeichnet einen bestimmten Platz in einem sozialen Gebilde

Rollenkonflikte

Intrarollenkonflikte

wenn innerhalb einer sozialen Rolle unterschiedliche Verhaltenserwartungen zueinander in Widerspruch stehen

Rollendruck

wenn der Rollenträger die Erwartungen, die an ihn herangetragen werden, zeitweilig oder dauernd als Belastung empfindet

Interrollenkonflikt

wenn zwischen verschiedenen sozialen Rollen, die eine Person innehat, unterschiedliche Verhaltenserwartungen zueinander in Widerspruch stehen

Primäre Sozialisation

siehe Sozialisationsprozess

Sekundäre Sozialisation

siehe Sozialisationsprozess

Tertiäre Sozialisation

siehe Sozialisationsprozess

Soziale Kontrolle

bedeutet die Beaufsichtigung und Überwachung der Einhaltung von sozialen Normen und Erfüllung von sozialen Rollen

Sanktionen

Maßnahmen, die für die Einhaltung von sozialen Normen und die Erfüllung von sozialen Rollen sorgen sollen

Konformität

bezeichnet die Übereinstimmung eines Menschen mit den sozialen Wert- und Normvorstellungen des sozialen Gebildes, in welchem er "lebt"

Abweichendes Verhalten (oder Devianz)

wenn ein Verhalten eines Individuums gegen soziale Normen bzw. Rollenerwartungen verstößt

Devianz

siehe Abweichendes Verhalten

Kriminalität

eine Form von Devianz und bezeichnet ein Verhalten, das gegen die Strafgesetze einer Gesellschaft verstößt

Minderheit

eine Bevölkerungsgruppierung, die durch ein bestimmtes Merkmal, welches die Mehrheit nicht hat, abgegrenzt ist

Stigma

eine Eigenschaft bzw. ein Merkmal eines Menschen, das von der Norm abweicht und mit einer negativen Bewertung und Diskreditierung des Stigmaträgers verbunden ist

Stigmatisierung

das Verhalten aufgrund eines zu eigen gemachten Stigmas, welches mit einer negativen Bewertung und Diskreditierung des Betroffenen verbunden ist, der dadurch eine beschädigte Identität entwickelt

Etikettierung

bezeichnet die Einordnung in eine bestimmte Kategorie durch Andere bzw. durch die Gesellschaft aufgrund eines bestimmten Verhaltens einer Person

Labeling-Approach

besagt dass deviantes Verhalten aufgrund einer entsprechenden Zuschreibung durch Andere bzw. durch die Gesellschaft entsteht; diese Zuschreibung wird von dem Betroffenen als Etikettierung erlebt, vonihm übernommen und für sein Verhalten bestimmend

Gruppenidentifikation

bedeutet ein emotionales Sich-Gleichsetzen mit der Gruppe, der man angehört

Gruppenkohäsion

bezeichnet die Stärke des Zusammenhaltes einer Gruppe

Gruppe

mehrere Personen, die miteinander über einen längeren Zeitraum in einer Wechselbeziehung stehen, ein Wir-Gefühl entwickeln und sich durch ein gewisses Bewusstsein für ein gemeinsames Ziel oder gemeinsames Interesse auszeichnen

Gruppenprozess

wird die Gesamtheit der Veränderung bezeichnet, die im Gruppenleben geschehen

Sozialer Rang

bedeutet dass ein Gruppenmitglied mit höherem Ansehen und höherer Stellung mehr Macht, Einfluss und Prestige besitzt als Mitglieder mit niedrigerem Ansehen und niedriger Stellung

Soziales Netzwerk

bezeichnet das Geflecht von sozialen Beziehungen, in das eine Person einbezogen ist und das sich aus der Gesamtheit der Kontakte, die eine Person zu anderen Menschen hat, bildet

Soziale Unterstützung

bzw. Unterstützungsnetzwerk meint den Austausch von Hilfsquellen zwischen den Mitgliedern eines sozialen Netzwerkes mit dem Ziel der gegenseitigen Aufrechterhaltung oder Verbesserung des Wohlbefindens

Gruppenpolarisierung

bezeichnet den Prozess der Extremisierung der Meinung in der Gruppe im Verlauf einer Diskussion

Deindividuation

bezeichnet des Zustand der Entpersönlichung eines Individuums